Über das Projekt

Biografie und Stadtgeschichte

Seit 2008 betreibt das August Bebel Institut in Berlin die „Werkstatt Linke Lebensläufe“. Anhand ausgewählter biografischer Portraits werden die Entwicklung der Berliner Sozialdemokratie seit 1945 aufgearbeitet und gleichzeitig neue Aspekte zur Stadtgeschichte beigetragen. In diesen Jahrzehnten, ganz besonders in der Zeit des Wiederaufbaus und der materiellen Not, spielte die SPD eine prägende Rolle in Berlin. Die hiesige Sozialdemokratie und ihre Akteure sind untrennbar eng mit der Geschichte der Stadt verbunden; ihre Biografien berichten von zahlreichen Episoden mit weitreichender, zum Teil weltpolitischer Bedeutung.

Siegfried Heimann, Historiker und Politikwissenschaftler, Vorsitzender der Historischen Kommission beim Landesvorstand der SPD Berlin

Die dargestellten Linken Lebensläufe beleuchten die Berliner Sozialdemokratie mit all ihren Strömungen. Wir erinnern an außergewöhnliche Menschen, die sich als Sozialdemokrat/innen, durchaus auch in Minderheitenpositionen, zu Ereignissen positioniert und sie mit gestaltet haben, die ihr Amt oder ihre Funktion mit ihrer eigenen Identität ausgefüllt und ihren persönlichen Charakter einfließen lassen haben. Was sie alle verbindet, ist der Wille, Menschen zu helfen, und die Überzeugung, gemeinsam bestmögliche Verhältnisse schaffen zu können.

Detlef Borrmann, trat 1959 in die SPD ein & Norbert Meisner, trat 1963 in die SPD ein & Ingrid Stahmer, trat 1964 in die SPD ein

Die Portraits der „Werkstatt Linke Lebensläufe“ sind keine klassischen, vollständigen Biografien. Einen Einblick in das Gesamtwirken der jeweiligen Person erlaubt der beigefügte tabellarische Lebenslauf. Die Portraits aber folgen schlaglichtartig der Fragestellung, woher das gesellschaftliche Engagement der Protagonist/innen rührt und was ihn oder sie zu einem „Linken Lebenslauf“ macht. Zudem soll der Fokus auf ein bestimmtes Jahrzehnt der Biografie dazu beitragen, die Entwicklungslinien und besonderen Ereignisse in der Berliner Geschichte und ihrer sozialdemokratischen Bewegung zu beleuchten.

 

Dank und Aufruf

Das Projekt ist in traditionell enger Verbindung zum Franz-Neumann-Archiv e.V. und nicht zuletzt mit seiner finanziellen Unterstützung umgesetzt worden. Dem Verein und seiner jahrzehntelangen wichtigen Forschungsarbeit gilt unser herzlicher Dank.
Besondere Unterstützung findet die „Werkstatt Linke Lebensläufe“ bei den Förderinnen und Förderern des August Bebel Instituts. Mit ihnen befindet sich das ABI in der glücklichen Lage, auf wertvolle persönliche Erfahrungswerte und ein breitgefächertes, über Jahrzehnte angesammeltes Wissen zurückgreifen zu können. Ihre Anregungen zum Konzept und besonders ihre Beiträge als Zeitzeug/innen sind unverzichtbar für das Projekt, und dafür sei ihnen an dieser Stelle ein herzlicher Dank ausgesprochen.

Die „Werkstatt Linke Lebensläufe“ lebt außerdem vom Mitmachen. Vor allem junge Menschen rufen wir auf, sich am Projekt zu beteiligen und diese Homepage weiter zu bestücken. Wer in Berlin lebt, begegnet überall Spuren der Vergangenheit. Sicher finden sich auch in Eurer Umgebung Menschen, die sich in ihrem Leben hier in Berlin nicht nur von der turbulenten Geschichte treiben lassen, sondern sie aktiv mit gestaltet haben. Dokumentiert die Lebensgeschichte einer/s solch verdienten Linken in Wort, Bild und Ton! Schreibt ein Stück Stadtgeschichte, indem Ihr die eigene Rolle der jeweiligen Person in ihr erforscht! Stöbert spannende und sehenswerte historische Dokumente auf, wie Fotos, Briefe oder Schriftstücke! Findet Antworten auf Fragen wie: Warum setzt sich ein Mensch für andere ein? Was hat die Person motiviert und politisiert? Was ist der Ursprung gesellschaftlichen Engagements?

Die Frage der Wiedervereinigung
1989: Der rot-grüne Senat / "Das Feminat"
Teilung und Alltag
Migrationspolitik in Berlin
1968: Höhepunkt der Flügelkämpfe
Mauerbau
1958: Der Wechsel an der Spitze von Franz Neumann zu Willy Brandt
Die Falken
1945-1961: Die SPD in Ostberlin
1946: "Zwangsvereinigung" und Urabstimmung
1945: Wiedergründung der SPD